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C-Mädchen holen den Pott nach Erbstorf

Gefühlt haben die Mädchen der MSG Erbstorf/Brietlingen und ihre Trainer seit Jahren auf diesen einen Tag gewartet. Das Bezirkspokalfinale ist ein Fußballfest mit gleich sieben Pokalendspielen auf der Sportanlage in Rotenburg/Wümme mit einer für Jugendspiele fast einmaligen Atmosphäre. Am diesjährigen Vatertag fügten sich die Puzzleteile so zusammen, wie es das Trainerteam der MSG seit Jahren planen. Dem Trainerteam um Victoria Böller und Roman Kalex gelang 2018 mit dem legendären Jahrgang 2003/2004 das erste Mal der Sieg eines Bezirkspokalfinales der C-Mädchen. Gemeinsam wollten sie da wieder hin. Der Kern der aktuellen C-Mädchenmannschaft des Doppeljahrgangs 2007/08 spielt seit dem Kindergarten, spätestens seit der Grundschulzeit zusammen unter ihrer Führung. Trainer Steffan Wiechel kam als Torwarttrainer samt seiner Tochter Fabienne dazu, die seitdem das Tor des Teams bewacht. Es gelang diesen Mädels 2018 als Mannschaft im TSV Adendorf die fast perfekte Saison, deren Höhepunkt der Gewinn der Bezirksmeisterschaft bei den E-Mädchen war. Dann beendete der TSV sein Mädchenprojekt und die Mädels und Trainer fanden in Brietlingen und Erbstorf eine neue Heimat, Blau und Weiß wurden ihre neuen Farben. Corona kam und gleich zweimal wurde die Saison für die aktuellen C-Mädchen der MSG ohne Wertung abgebrochen. Jedesmal lagen 

sie an der Spitze, die Meistertitel und Pokale fest im Blick. 

 

In dieser Saison siegte sich das Team wieder durch den Bezirkspokal und die Bezirksliga, immer gepaart mit einem unglaublichen Teamspirit und der Bereitschaft sich zu schindern und denen zu helfen, die Hilfe brauchen. Nicht noch einmal sollte Corona sie stoppen können. Die C-Mädchen halfen bei den älteren B-Mädchen aus, bekamen immer wieder Hilfe von den jüngeren D-Mädchen Dort sind CM-Spielführerin Sara Kutics und Roman Kalex die Trainer und sorgen für Ausbildung und die nahtlose Einbindung der jüngeren Spielerinnen in die beiden älteren Mädchenteams auf dem Elferfeld. Alle Spielerinnen der MSG messen sich zudem mit altersgleichen Jungsteams, insbesondere gegen die jeweiligen U14 aus Brietlingen und Erbstorf. Die regelmäßigen Trainingsspiele gegen die jungen Heidkoppelhelden aus Erbstorf gaben den Pokalsiegerinnen den notwendigen Schliff, um für die sportlichen Herausforderungen eines Finaltages gewappnet zu sein. So konnten Taktiken entwickelt, neue Spielerinnen ausgebildet, der Teamgeist weiter gefördert werden. 

 

 

Die MSG-Mädchen waren also top vorbereitet, das Team seit Wochen eingespielt und die jüngeren D-Mädchen mit Hannah Lübke, Ilayda Cagdas und Naima Haensch kannten seit Monaten ihre zugedachten Rollen. Unter den Klängen "ihres" Einlaufliedes "11 Gewinner" aus dem Film Bibi & Tina lief ein Rudel hochmotivierter Löwinnen auf das Feld, das bereit war, einen Sturm zu entfachen.Von der ersten Minute an übernahm die MSG das Kommando auf dem Platz. Angriffswelle um Angriffswelle rollte auf das Apensener Tor zu. Deren Torhüterin zeigte im Laufe des Spiels eine Glanzparade nach der anderen, war aber angesichts der schieren Anzahl und Wucht der Angriffe letztendlich machtlos. Bereits in der 7. Spielminute gelang Lea Obrecht mit einem Kopfballtor die frühe Führung, die Sontje Lürßen, Pia Simonsen und Naima Haensch in der Folge rasch ausbauten. Bereits in der ersten Halbzeit gelang den MSG-Mädels fünf sehenswerte Treffer, einer war schöner als der andere herausgespielt. In der Abwehr ordnete Sara Kutics wie eh und je zusammen mit Pauline Krüger, Paula Maliers und Ilayda Cagdas die Reihen, letztendlich gelang gelang dem TSV Apensen kein einziger vollendeter Angriff auf das MSG-Tor. Das Team hatte sich in einen Rausch gespielt, der von den starken Leistungen der Einwechselspielerinnen weiter angefacht wurde. Denn nicht nur die mentale, taktische und technische Überlegenheit der MSG Mädels war an diesem Tag klar zu erkennen, sondern auch der Rückhalt und die Kraft, die von der Bank ins Spiel gebracht werden konnte. Die Vorlagen zu fast allen Toren erkämpften und erspielten Mädels wie Celine Ahrens, Samantha Schlicht, Nina Nagel, Svea Warncke und Hannah Lübke, die mit fliegenden Fahnen von der Bank kamen und sofort das Angriffspressing weiter vorantrieben. 

Die mitgereisten Fans, darunter die Jungs der U14 samt Trainer Lüder Wahlers, kamen kaum aus dem Jubeln und Feiern heraus. Eine tolle Aktion jagte die nächste und nur der Halbzeitpfiff des souveränen Schiedsrichtergespanns konnte das Torfestival unterbrechen. Die zweite Halbzeit begann so stark, wie die erste geendet hatte. Flügelspielerin Florentine Böller gelang früh das 6:0, damit waren beim Gegner jegliche Hoffnungen auf eine Wende zunichte gemacht. Nach der Verletzung einer Apensener Spielerin, die leider mit dem RTW ins Krankenhaus gebracht werden musste, verflachte das Spiel etwas, doch zum Ende hin konnte

Sontje Lürßen nach Vorbereitung von Weronika Kozlowska mit dem 7:0 nach ihren Hattrick doch noch vollenden. Lena und Nele Stöber sowie Luise Kiesewetter gaben an der Seitenlinie alles, um ihre Mitspielerinen auch in den letzten Spielminuten voranzutreiben. Jede Grätsche, jeder Pass, jeder geführte Zweikampf wurde lautstark beklatscht und bejubelt. 

Nach dem Abpfiff kehrte nur kurze Ruhe auf dem tollen Rasen im Stadion den Rotenburger SV ein. Die Lüneburgerin Linda Kunzelmann nahm als Staffelleiterin würdevoll die Ehrung der Apensener und Erbstorfer Mädchen vor. Dann begannen die wilden Feierlichkeiten auf und neben dem Platz. Eintracht Frankfurt hat es vor wenigen Tagen vorgemacht, wie man feiert und auch, was man sinnvolles mit so einem Pokal anstellen kann. Lediglich der Platz blieb heil, denn darauf spielte noch kurz darauf zwei U15 Teams um den letzten Titel des Tages.

Für die Mädchen bleibt indes nur wenig Zeit, sich zu erholen. Bereits am 3. und 4. Juni geht es in Barsinghausen gegen drei andere Bezirksmeister weiter, diesmal um die Niedersachsenmeisterschaft der C-Mädchen. Gewinnen die Mädchen der MSG auch dort, dann wartet am 18.06.2022 der große HSV auf die Spielerinnen aus der Stadt und dem Landkreis Lüneburg. 

Foto:

Hintere Reihe von links: Trainer Roman Kalex, Lena Stöber, Svea Warncke, Nina Nagel, Lea Obrecht, Weronika Kozlowska, Celine Ahrens, Sara Kutics, Pauline Krüger, Luise Kiesewetter, Nele Stöber, Naima Haensch, Ilayda Cagdas, Trainerin Victoria Böller, Trainer Steffan Wiechel.

Vordere Reihe von links: Hannah Lübke, Sontje Lürßen, Pia Simonsen, Fabienne Wiechel, Florentine Böller, Samantha Schlicht, Paula Maliers.